Mittwoch, 7. Dezember 2011

Wahre Geschichte.

Eine geistig abgewrackte, unter Demenz leidende Frau, die man nicht mehr richtig versteht, weil die Krankheit schon soweit fortgeschritten ist, klopft an die Scheibe des Büros. Ich arbeite dort für genau 2 wunderbare Wochen und denke mir nichts dabei, als sie mir zuwinkt, winke sogar zurück. Dann, eine Viertelstunde später wird sie von einer Frau wieder in den Aufenthaltsraum gebracht. "Schon wieder abgehauen", ist das einzige,was sie sagt. Man kennt es schon von ihr. Sie hat schon öfter versucht zu entkommen. Aber woraus entkommen? Ihr geht es gut, die Menschen in ihrem Umfeld sind nett und freundlich. Dann begleite ich sie zu ihrem Platz, ziehe den Stuhl zurück, damit sie sich setzen kann. Ich blicke in ihr faltiges Gesicht, ihre blauen, glasigen Augen, aus der die Verwirrung spricht. "Wo wollten sie denn nur hin?", frage ich sie. Sie zuckt mit den Schultern, schaut zu Boden. Doch dann schaut sie mir genau in die Augen und deutet mit dem Zeigefinger Richtung Himmel. "In den Himmel?!", hake ich, zugegebenermaßen ein wenig geschockt, nach. Sie brabbelt etwas Unverständliches vor sich hin und nickt zu meiner Frage. Sie wollte in den Himmel gehen. Sie hat abgeschlossen. Und das fand ich so krass.

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