Samstag, 27. Dezember 2014

#12 - Plötzlich

Fragen. So viele Fragen, die stets unbeantwortet bleiben in meinem Kopf. Manchmal passiert es, dass man jemanden ein bisschen kennt, locker befreundet ist und dann, plötzlich guckt man denjenigen zum gefühlten 4536282sten Mal an und man stellt fest, dass diese Person viel mehr ist, als nur irgendeine Person, ein Kumpel oder ein Bekannter. Man ist verwirrt. 
Plötzlich hat diese Person eine ganz besondere Stellung und einen Platz ganz oben auf der Rangliste der alltäglichen Gedanken, wird auf wundersame Weise zum geheimen Schwachpunkt.
Plötzlich sind da diese wunderschönen Augen, in denen man versinken möchte, umhüllt von schier endlos langen, dichten Wimpern. 
Plötzlich sind da diese Lippen, die ein unwiderstehliches Lächeln formen, umrahmt von Grübchen und plötzlich, ja plötzlich ist da dieses bis dato unbekannte Bedürfnis, diese Lippen küssen zu wollen.
Plötzlich fällt einem all das auf und man möchte mehr über diese Person erfahren, nur wie, ohne dabei "aufzufallen"? Wie stellt man das an, wenn einem eigentlich bewusst ist, dass man bei dieser Person keine Chance hat beziehungsweise nicht dem Beuteschema entspricht? 


Ich versuche diese kleinen, klitzekleinen und wahrscheinlich nicht nennenswerten Hoffnungsschimmer am dunklen, mit Zweifeln verhangenen Horizont zu ignorieren, wenn sie aufblitzen. - Und doch ist es so schwer, sie nicht zuzulassen. Ich möchte hoffen dürfen und dabei nicht enttäuscht werden. Ich möchte mein Herz nur ein einziges Mal von der Leine lassen, ohne im nächsten Moment zu bereuen, dies getan zu haben. 
Ratlos, ich bin einfach nur ratlos. Und ich hasse diesen Zustand, weil ich sonst doch immer auf alles eine Antwort finde, wenn ich nur ausreichend nachdenke...wenn es um die Probleme anderer Menschen geht zumindest.

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