Mittwoch, 15. Januar 2014

Wie schwimmen ohne Land in Sicht

Ich weiß nicht, ob ihr das Gefühl kennt.
Es herrscht Leistungsdruck, enormer Leistungsdruck momentan. Ich befinde mich in der Qualifikationsphase für's Abitur.
Alle Lehrer wollen irgendwas, wollen dies, wollen das und noch viel mehr.
5 Leistungskurse, wie soll ich das durchhalten bis zum Ende, ohne einzubrechen?
Ich will es, will es so unbedingt. Ich möchte am Ende da stehen und mein Abiturzeugnis in der Hand halten, es aufschlagen und sehen, wie mich ein Schnitt von 1,5 oder besser angrinst. Ich möchte in diesem Moment alle verzweifelten Momente vergessen, alle Nachtschichten und jegliches Rumgefluche. - Aber es ist so verdammt hart.
Es ist, als würde ich am Rand von einer Klippe stehen und in ein Meer aus Hausaufgaben, Klausuren, Vorträgen und Tests springen...leider ohne Rettungsring. Und die eben noch so ruhige See türmt sich plötzlich auf, die Wellen plustern sich auf, die Schaumkämme werden von plötzlich einsetzendem Wind über die unruhige Oberfläche gefegt. Ich verliere die Orientierung, bin plötzlich irgendwo im Nirgendwo und kein Land ist in Sicht. Was soll ich tun, in welche Richtung soll ich schwimmen?
Meine Arme und Beine ermüden, eigentlich kann ich nicht mehr, aber ich schwimme weiter, irgendwohin. Die Last meiner vollgesogenen Sachen zieht und zerrt zusätzlich an mir. Aber wenn ich sie ausziehe gebe ich mich schutzlos hin, bin dem Untergang geweiht. Ich schwimme und schwimme, ruder wie wild mit Armen und Beinen, kann kaum atmen, aber ich will nicht untergehen, schlucke Wasser und es schmeckt widerlich. Mein Drang zu Überleben ist groß, aber meine Kräfte schwinden.

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