Mittwoch, 6. August 2014

Schwarz

Immer wenn ich lache, kann ich es spüren. Immer kurz vor dem Einschlafen ist es präsent. Immer wenn jemand sagt, ich soll mich nicht so haben, scheint es lichterloh zu brennen.
Ich trage ein schwarzes Loch in mir. Düster und leer - und doch füllt es mich aus, mal mehr, mal minder. Hin und wieder scheint es unerträglich zu sein, scheint sich über meinen Verstand und meine Sinne zu legen. Ob es mir gut geht oder nicht, es ist immer da, auch wenn ich es ignoriere oder es für einen kurzen Moment in den Hintergrund rückt.
Wenn Mama sagt; "Versteck dich nicht dahinter, dass du dich nicht gut fühlst, du versinkst ja förmlich darin" dann möchte ich ausrasten und alles kaputt schlagen. Das ist das Schlimmste, was man sagen kann. Wenn ich mich dahinter verstecken würde, dann würde ich das Haus nicht mehr verlassen und nur alleine sein. Mich sehr offensichtlich zurückziehen und ihr nichts mehr erzählen, rein gar nichts. Aber das versteht nicht nur sie nicht. Ich ruhe mich nicht darauf aus, dass ich "nicht ganz normal" bin. Aber warum soll ich es verleugnen? Ich muss mich jeden Tag selber anlügen und mir versuchen einzureden, dass ich stark bin und dass das alles gar nicht schlimm ist. Dass das normal ist. Dass es vorbeigeht. Dass es nur eine Phase ist. Ein schwarzes Loch, von dem ich seit ich 15 bin in meinem Notizbuch schreibe. Es wird vorbeigehen, ja, irgendwann werde ich stark genug sein und all die Risse auf meinem Weg überspringen können - ohne hängen zu bleiben. Aber bis dahin versteht mich nur, wem es auch so geht. Und wer davon keine Ahnung hat, der soll glücklich sein und sich verdammt nochmal nicht erlauben, darüber zu urteilen. ��

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